Abendlicher Abschied

Ich trage schon die Uniform,
Deine Augen sind so voller Zorn.
Dann beginnen die Tränen langsam zu fließen,
Die Salz in diese Wunde gießen.

Wie gern würde ich jetzt nicht gehen,
Würde nicht in deine Augen sehen.
Nicht die Angst darin erkennen müssen,
Dich nicht noch mal zum Abschied küssen.

Doch du kannst das noch nicht verstehen,
Wirst weiter traurig vor mir stehen.
Du bettelst, denn du willst mitkommen
Und ich verneine nur benommen.

Mir tut es in der Seele weh,
Wenn ich dich ach so traurig seh’.
Doch musst du nachts die Augen zu machen
Und ich muss über die Menschen wachen.

Eines Tages wirst du verstehen,
Warum Väter manchmal nachts weggehen.
Bis dahin sei dir stets gewiss:
Ich lieb’ dich so wie ich dich vermiss’.

Für meine Tochter

© Thorsten Trautmann

Münster, 12.08.2010

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