Das Ende der Vernunft

Klare Luft, die durch das Oberstübchen weht,
Lust die dadurch schnell vergeht,
Geduld die sich im Warten verliert,
Das Selbstbild zur Unkenntlichkeit aufpoliert.

Den Verdacht so aus den Vollen schöpfen,
Gefühle um ihren Wert dann schröpfen,
An der Freiheit schlicht erstickt
Ist man im eig'nen Netz verstrickt.

Gemeinheit ist nicht allen gemein,
Doch scheint sie allgegenwärtig zu sein,
Gedanken zersplittern an ihrer Nutzlosigkeit,
Die Ewigkeit verliert an Zeit.

So rinnt der Sinn uns aus den Händen,
Wir stehen vor beschmierten Wänden,
Versuchen sie schneeweiß zu streichen,
Um uns aus der Vernunft zu schleichen.

Wenn einer eine Meinung hat,
Findet sie nicht auch beim Anderen statt,
Und so beginnt die ew'ge Schlacht,
Nicht um das Recht, nur um die Macht.

© Thorsten Trautmann

Münster, Rheine, 02.02.2011

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