Der Abgrund

Das Leben ist ein Abgrund,
So tief wie die Meere weit,
Mit gezackten Kanten ist dieser Höllenschlund,
Viel älter als die Zeit.

Ich wandele an seiner Abbruchkante,
Wie auf einem Drahtseil aus Feuer,
Während es sich in meine Füße brannte,
Beobachtete mich das Ungeheuer.

Aus der Tiefe glotzt es mich an,
Versucht mich zu hypnotisieren,
Zieht es mich irgendwann in seinen Bann,
Werde ich nicht nur das Gleichgewicht verlieren.

Ach flöge ich doch über Probleme hinweg,
Der Abgrund verlöre seinen Schrecken,
Doch so lange ich das Ungeheuer weck‘,
Laufe ich Gefahr, daran zu verrecken.

Der Abgrund schaut in mich hinein,
Und labt sich an meiner Angst vor ihm,
Doch wird das bald nicht mehr so sein,
Denn ich habe mir selbst verziehen.

©Thorsten Trautmann

Münster, 02.01.2023

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