Der kleine Mann

Es war ein mal ein kleiner Mann,
Der wusste gut, was er so kann,
Er war fleißig und sehr stolz darauf,
Hatte gute Ideen und Gedanken zuhauf.

Er dachte viel nach und erfand auch Dinge,
Fand Blumen toll und Schmetterlinge,
Er sah viel mehr als die anderen Leute,
Erledigte Sachen nie morgen, nur heute.

Doch die anderen Leute fanden ihn doof,
Trafen sie ihn auf der Straße oder auf dem Hof,
Dann flüsterten und kicherten sie hinter der Hand,
Weil er halt etwas kleiner dastand.

Keiner traute ihm wirklich etwas zu,
Sie ärgerten ihn, ließen ihm keine Ruh’,
Doch er machte sich nicht viel daraus,
Ging immer mit erhobenem Kopf aus dem Haus.

Eines Tages ging die Mühle des Dorfes kaputt,
Der Bäcker setzte den Müller unter Druck,
Ohne Mehl gäbe es schließlich kein Brot,
Und so geriet der Ort in Not.

Doch der kleine Mann reparierte die Mühle,
Trotz der vielen bösen Gefühle,
Die die Menschen ihm gegenüber hatten,
Ging die Reparatur ganz schnell vonstatten.

Da merkten die Menschen, dass sie die Doofen waren,
Denn in all den vorangegangenen Jahren,
Hatten sie nur den kleinen Mann gesehen,
Konnten seine wahre Größe aber nicht verstehen.

Und die Moral von der Geschichte,
Ist eigentlich eine ganz, ganz schlichte:
Beurteile einen Menschen nie nach dem Aussehen,
Denn wer er ist, wirst du so nie verstehen.

©Thorsten Trautmann

Rheine, 28.08.2021

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