Des einen Leid ist des anderen Freud

Der eine zieht ganz fest nach hier,
Der andere nach da.
Der eine lebt in großer Gier,
Der andere bescheiden immer war.

Wenn der eine hungrig ist,
Ist der andere stets satt.
Während der eine wirklich alles vergisst,
Der andere ein gutes Gedächtnis hat.

Ist der eine immer viel zu laut,
Bleibt der andere stets leise.
Weil der eine auf die Heimat baut,
Liebt der andere die Reise.

Liebt der eine das ganze Leben,
Ist es dem anderen verhasst.
Kann der eine gerne geben,
Ist's für den anderen 'ne Last.

Und doch leben beide in einer Welt,
Können sich an ihrer Vielfalt laben.
Auch wenn es eine Herausforderung darstellt,
Weil sie beide ihren Platz hier haben.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 12.05.2010

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