Dilemma

Ich dachte schon, ich sehe Licht,
Das am Horizont erscheint.
Doch rückt es weiter außer Sicht,
Bevor es sich mit mir vereint.

Ich kann nicht mit, ich kann nicht ohne,
Das Dilemma scheint grenzenlos.
Ganz egal wo ich auch wohne,
Frag ich mich, wohin gehör' ich bloß?

Kein Ort, an den ich wirklich passe,
Auch nirgends deplatziert.
Kein Ort, den ich je wirklich hasse,
Das Heimatgefühl ist ausradiert.

Wie nutzlos darf ein Dasein sein,
Wie unentbehrlich darf es werden?
Wann ist der Lebenswille klein,
Wann droht er zu ersterben?

Darf man sich fremde Kraft ausborgen,
Wenn man sie selber hat gespeist?
Darf man sich um sich selber sorgen,
Wenn sonst nichts Linderung verheißt?

Ich wäre so gerne mal alleine,
Doch bin ich zu einsam dazu.
Während ich noch die letzte Träne weine,
Vertrocknet mein Herz im Nu.

Wie ich es drehe oder wende,
Ich bin nicht glücklich in diesem Spiel.
Ich sehne mich nach einem Ende
Und erwarte doch noch so viel.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 12.10.2009

Krankheits-Zyklus

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