Fremde Kultur

Ich sitze in diesem fremden Land,
So vieles ist neu und unbekannt.
Die Sonne brennt unbarmherzig nieder.
Die Kultur ist alt, doch neu sind die Lieder.

Die Erde ist trocken und ausgedörrt,
Weil der Schatten hier selten die Sonne stört.
Überall bunte und billige Waren
Und Kopftücher auf dunklen Haaren.

Man versteht mich hier wie jeden Gast,
Doch fühle ich mich oft wie eine Last,
Weil ich die Kultur nicht richtig verstehe,
Nur überall ihre Symbole sehe.

Während hier alles abends am Pool grooved,
Hört man leise wie der Muezzin ruft.
Während der Einheimische eigentlich beten soll,
Sind die Tanzflächen mit Fremden voll.

Ich bin hin und her gerissen,
Das Land ist schön, doch scheint verschlissen.
Es lebt vom Wetter und vom Meer,
Denn sie treiben die Touristen her.

Doch tollen noch so viele Touristen am Strand,
So sind sie nicht nur Segen für das Land.
Denn oft zerstören sie die Kultur,
Ignorieren die Traditionen stur.

Blanke Busen beleidigen die Religion.
Gesehen habe ich sie hier trotzdem schon.
Viele, die sich an diesem Land laben,
Glauben, dass sie es gekauft haben.

Meine Familie ist die Brücke zwischen den Kulturen.
Ich wusste es nicht, bis wir hierher fuhren.
Durch sie fühle ich mich nicht nur als Fremder hier,
Durch sie gehört diese Kultur auch zu mir.

© Thorsten Trautmann

Alanya/Türkei 19.08 + 21.08.2010

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