Fremde Sender

Die Kälte ist nun mein stetiger Begleiter,
Sie liegt feist neben mir im Bett.
Frierend mach ich mit dem Leben weiter,
Mache die Kälte nur mit Worten wett.

Die Zeit vergeht nun wie im Fluge,
Bald ist sie gänzlich außer Sicht.
Ich atme ein in tiefem Zuge,
Doch wirklich Luft bekomm' ich nicht.

Die Stille dröhnt mir in den Ohren,
Durchdringt mein Sein bis ins tiefste Mark.
Durch Musik ständig wieder geboren,
Zimmert sie mir meinen Sarg.

Bilder flimmern vor meinen Augen,
Von längst vergangenen Tagen.
Weil sie nicht zum Träumen taugen,
Muss ich das Vergessen wagen.

Das Herz geschmiedet in eiserne Bänder,
Das Lächeln im Gesicht gefroren,
Die Seele eingestellt auf fremde Sender,
Muss ich mein Selbst nun selber formen.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 04.05.2011

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