Hinter verschlossenen Türen

Die Schläge verjagen die Worte,
Sie beschmutzen alle Orte.
Die ängstlichen Augen wandern panisch hin und her,
Füllen sich langsam mit einem Tränenmeer.

Statt Diskussion gibt es nur Gebrüll,
Diese Auseinandersetzung ist geistiger Müll.
Sobald die Argumente tot geredet sind,
Macht die Wut blitzartig für die Vernunft blind.

Das Blut kocht heiß in von Schweiß nassen Schläfen,
Der Sturm treibt alle weg von sicheren Häfen.
Das Elend rollt sich in einer Ecke zusammen,
Doch die Rage brennt weiter mit mächtigen Flammen.

Ein falsches Wort kann der Auslöser sein.
Ein falscher Blick und der andere wird zum Schwein.
Die Scham kommt jetzt in heißen Wellen.
Keine Versöhnung ist jetzt noch vorzustellen.

Das Opfer durchleidet Schmerzen und Pein,
Muss nicht nur gequält, sondern gedemütigt sein.
Die Wohnung ist nachher immer bitter, bitter kalt.
So ist sie, die alltägliche häusliche Gewalt.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 13.01.2010

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