Jahrmarkt

Verrohte Gedanken verseuchen die Ideen.
Ist man selbst nicht eiskalt, kann man zu ihnen nicht stehen.
Herzlich willkommen zum Jahrmarkt der Unmenschlichkeit,
Um hier alles zu sehen, nehmen sie sich ruhig Zeit.

Dort dreht sich erhaben das Machtkarussell,
Es dreht sich und dreht sich und wird niemals schnell.
Keiner springt auf, niemand springt davon ab,
Trotzdem werden die Machthungrigen darauf niemals knapp.

Da saust sie dahin, die Achterbahn der armen Leute,
Es geht ständig auf und ab mit der ganzen Meute.
Sie hält niemals an wird immer rasanter,
Die Erde drumherum riecht immer verbrannter.

Weiter hinten steht der Freie Fall,
Im Gegensatz zu anderen landet er mit lautem Knall.
Denn in ihn steigt nach und nach die ganze Menschheit ein,
Für sie soll es der freie Fall ins Unglück sein.

Jetzt kommen wir am festlichen Bierzelt vorbei,
Darin üben sich die Reichen in hemmungsloser Völlerei.
Davor stehen Menschen und warten auf die Reste.
Ein paar Krümel fallen dem Reichen immer von der weißen Weste.

Die Geisterbahn sollten sie aber besser meiden.
Darin treffen sie auf die, die unter ihnen leiden.
Der Schrecken dort drinnen ist wirklich riesengroß,
Die Geister, die sie verschulden, werden sie da niemals wieder los!

© Thorsten Trautmann

Münster, 19.03.2010

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