Keine halben Sachen

Der Funk schweigt gefühlt nun schon seit Stunden,
Trotzdem ziehen wir weiter unsere Runden,
Ein fremder Status stört die Stille,
Der Wagen rutscht in die Spurrille.

Die Nacht ist ruhig, fast zu still,
Als ob sie sich vorbereiten will,
Die Scheinwerfer zerschneiden vor uns die Dunkelheit,
Wir sind allein, um diese Zeit.

Doch plötzlich weckt ein Satz alle Geister,
Dringt zu uns durch, wie durch zähen Kleister,
Irgendwo ist wer in Not,
Vielleicht sogar nahe dem Tod!

Trotzdem heißt es jetzt Ruhe bewahren,
Schnell, aber trotzdem sicher fahren,
Das Blaulicht flackert in den Straßen wider,
Das Horn singt uns bekannte Lieder.

Plötzlich sind wir auch nicht mehr allein,
Alle scheinen im Wege zu sein,
Wo vorher Leere gähnte, die ganze Nacht,
Drängt es sich auf den Straßen mit Macht.

Der Blutdruck steigt mit der Geschwindigkeit,
Jetzt ist es sicher nicht mehr weit,
Alle Gefahren unterwegs sicher umschifft,
Denn Hektik ist im Einsatz Gift.

Wir kommen an, wo man uns braucht,
Wo vielleicht die Wohnung raucht,
Wo er sie wieder einmal schlägt,
Der Betrunkene sich nicht bewegt.

Egal weshalb man uns gerufen,
Wir erklimmen alle Stufen,
Wir machen, was wir immer machen,
Aber sicher keine halben Sachen!

© Thorsten Trautmann

Rheine, 23.07.2013

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