Krieg

ch gehe durch eine Trümmerwüste,
Dies war einmal eine lebendige Stadt,
Die für ihre Bürger büßte
Und alles Leben ausgehaucht hat.

Hie und da brennt noch eine Ruine,
Der Rauch steht wie eine Schwarze Säule in der Luft,
Darüber gleitet eine Militärmaschine,
Beobachtet diese Massengruft.

Überall die Spuren von geschundenem Leben,
Das Blut bildet braune Flecken auf dem Asphalt.
Sollte es hier Überlebende geben,
Verrecken diese bestimmt auch bald.

Die Gewalt kam wie eine Seuche über die Leute,
Getrieben von der Unmenschlichkeit.
Gleich einer blutrünstigen Meute,
Metzelten sie alles nieder, weit und breit.

Ich sehe ausgebrannte Autos auf der Straße stehen,
Ihre Skelette bieten ein grausiges Bild.
Ich kann nirgendwo Gnade sehen,
Nur Hass und Vernichtung, kalt und wild.

Ich frage mich, wo die Kinder sind?
Wo ist die Zukunft dieser Stadt?
Doch hier tobt nur der Wahnsinn blind,
Bis nichts und niemand eine Zukunft hat.

Dort patrouillieren bewaffnete Gestalten,
Dabei gibt es hier nichts mehr zu schützen.
Während sie rauchend da ein Schwätzchen halten,
Muss ich mich hilfesuchend an einer Mauer stützen.

Mir wird schlecht, bei diesem Anblick,
Mir dreht sich nur der Magen um.
Da baumelt an der Laterne ein Mann an einem Strick.
Ich bin entsetzt und übergebe mich stumm.

Hier wurde geplündert und gebrandschatzt,
Alles Leben aus dieser Stadt gesaugt.
Hier hat die Humanität gar keinen Platz,
Der Horror Mensch sich selber ausgelaugt.

Ich höre die Stille, kein Vogel singt sein Lied,
Hunger und Tod verpesten jeden Atemzug.
Bei allem, was hier gerade geschieht,
Schmeckt die Luft nur noch nach Blut.

Hier hat die Menschlichkeit verloren,
Der Schrecken feiert seinen Sieg.
Doch bleibt hier niemand ungeschoren,
Denn niemand gewinnt in einem Krieg.

© Thorsten Trautmann

Münster, Greven, Emsdetten, Rheine, 01.07.2010

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