Nachtlied

Wenn nachts die Träume kommen,
Flieht panisch gleich mein Mut,
Hat das dunkle Kopfkino begonnen,
Wird die Nacht bestimmt nicht gut.

Das Mondlicht scheint durch das Fenster herein,
Ich erkenne die dunklen Schemen an der Wand,
Sie sind realistisch und sollten es nicht sein,
Ihre Konturen sind mir nur allzu bekannt.

Ich liege in meinem Bett, kann keinen Finger rühren,
Der Schweiß steht kalt auf meiner Stirn,
Kann außer Angst gar nichts mehr spüren,
Die Furcht lähmt Körper und Gehirn.

Die Schatten kommen näher, langsam, unaufhaltbar,
Mein Blick zuckt hilfesuchend hin und her,
Wo eben noch Träume waren, wird der Alptraum wahr,
Die Panik auszuhalten, wird zu schwer.

Ich zittere jetzt am ganzen Leib,
Starre auf die Schemen an der Wand,
Ich weiß, wenn ich jetzt regungslos bleib,
Berührt mich gleich eine kalte Hand.

Ich versuche zu beten, habe die Worte vergessen,
Ich brabble wortlos vor mich hin,
Werden die Schatten mich lebend auffressen?
Wie endet dieser nächtliche Irrsinn?

Doch kurz bevor die Schatten nach mir greifen können,
Nimmt das Ganze einen anderen Verlauf,
Ganz als würde ich den Schatten ihre Beute missgönnen,
Wache ich erschrocken aber unversehrt ganz einfach auf.

©Thorsten Trautmann

Rheine, 16.12.2024

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