Ohne Schmerz

Es sollte ein schöner Tag werden,
Die Familie freute sich schon,
Trotz der Pfützen und vereinzelter Scherben,
Leuchteten die Augen von meinem Sohn.

Wir aßen gebrannte Mandeln und süßes Popcorn,
Fuhren gemeinsam mit der Geisterbahn,
In der Achterbahn saßen mein Sohn und ich ganz vorn,
Gewannen an der Losbude unnützen Kram.

Dann standen wir am Musikexpress an,
Der Andrang spülte uns langsam darauf zu,
Das Fahrgeschäft stoppte und wir traten näher sodann,
Und plötzlich trat ein Typ meinem Sohn auf den Schuh.

Anstatt sich zu entschuldigen, pöbelte er nur,
Mein Sohn hatte Angst und schreckte zurück,
Der Kerl hatte eine ganz normale Statur,
Und bemerkte wohl meinen unfreundlichen Blick.

Der Mann fragte mich: „Was guckst du denn so?“,
Sein Begleiter grinste nur schief,
„Warum behandelst du meinen Jungen so roh?“,
War alles, was ich noch rief.

Da hatte der Kerl schon das Messer gezückt,
Und rammte es mir in mein Herz,
Der Blick meines Sohnes war ganz entrückt,
Und ich brach zusammen ohne Schmerz.

Zum Mord auf dem Send in Münster am 13.03.2023

©Thorsten Trautmann

Rheine, 24.09.2024

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