Pontifex

Du sitzt da im Vatikan und weißt von so viel Leid.
Du verdammst immer noch die Verhütung.
Du schlichtest weder Kriege noch irgendeinen Streit
Und sorgst nicht für die Welternährung.

Du breitest deine Arme aus
Und heißt andere willkommen.
Selbst den Leugner des Holocaust,
Hast du wieder aufgenommen.

Du sitzt da im klerikalem Wahn
Und schließt die Augen vor der Welt.
Als dein Chef damals zur Erde kam,
Zählten Menschen mehr für ihn als Geld.

Du gibst nur zu, was längst bewiesen ist.
Dein Amt ist die Unfehlbarkeit.
Doch seit du der Pontifex bist,
Scheint die Unfehlbarkeit so weit.

In deiner Kirche wird misshandelt und missbraucht.
Du drehst der Wahrheit den Rücken zu.
Doch seit damals, als der Schornstein weiß geraucht,
Bist der Verantwortliche nun mal du.

Du sollst der Vertreter Gottes auf Erden sein,
Das gilt auch für Gottes Zorn.
Ersticke unchristliches Handeln im Keim
Und sei die kirchliche Reform.

Sei endlich wieder für die Menschen da,
Für die, die in dich und Gott vertrauen.
Sieh in Liebe doch bitte keine Gefahr
Und lass die Priester sich doch trauen.

Genug der Reden, fang endlich an,
Dein Auftrag ist doch sonnenklar.
Was vor vielen tausend Jahren begann,
Ist heute immer noch wahr.

Damals hieß es: „Wir sind Papst!“,
Alle waren stolz auf dich.
Doch nach der Vorstellung, die du bisher gabst,
Gilt das schon lang nicht mehr für mich.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 26.03.2010

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