Schizophren

Wenn ich im Auto fahre, sitzt der Dämon hinter mir,
Er starrt mich an, bis ich die Kontrolle verlier‘,
Niemand außer mir kann ihn sehen,
Niemand kann meine Angst verstehen.

Gehe ich über die Straße, sehe ich andere Farben,
Meine Seele ist bunt, aber auch voller Narben,
Der Mann dort hat Flügel, die in Flammen stehen,
Und wieder kann nur ich diesen Teil von ihm sehen.

Mein Nachbar ist ein Pegasus, fliegt nachts durch die Luft,
Mein Zimmer ist hell und trotzdem eine Gruft,
Für mich ist alles real, bedrohlich und schön,
Meine eigene Welt, denn ich bin schizophren.

Dies ist der Versuch, ein Gedicht aus der Sicht eines Schizophrenen zu schreiben. Es bedeutet
aber nicht, dass ich schizophren bin. Das ist definitiv nicht so.

©Thorsten Trautmann

Rheine, 10.06.2022

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