Streitigkeiten

Man wohnt zwar lange in dem selben Haus,
Doch am liebsten hätt' man den anderen raus.
Man wirft sich Worte hinterher,
Ganz böse, liebe nicht so sehr.

Und eines Tages ist's soweit,
Nach all der arg verzankten Zeit,
Da ruft man halt die Polizei
Und die kommt immer brav vorbei.

Jetzt stehen da zwei Ahnungslose,
In beigen Hemd und brauner Hose,
Wissen nichts von all dem Streit,
Wünschen sich weg - und zwar sehr weit.

Da wird so richtig durch beleidigt,
Staatlich geprüft und auch vereidigt,
Als sei es eine Profession,
Die beiden kennen so was schon.

Sie suchen die Gemüter abzukühlen,
Wobei sie die Vergeblichkeit klar fühlen.
Drohen mit der Strafanzeige,
Denn auch Geduld geht mal zur Neige.

Auf einmal ist der Streit vergessen
Und man ist nur noch drauf versessen,
Wider all den guten Gründen,
Sich gegen die beiden zu verbünden.

Und so kommt immer, was kommen muss,
Auf einmal ist mit Streiten Schluss.
Denn nichts den Menschen mehr vereint,
Als ein gemeinsamer Todfeind.

Die beiden ziehen dann davon,
Sie kennen diese Zeiten schon.
Lange wird es eh nicht dauern,
Bis Nachbarn sich wieder belauern.

Doch ist das Ziel der uniformierten Beiden,
Die hier das missbrauchte Amt bekleiden,
Am Ende doch noch kurz erreicht,
Nämlich dass der Streit der Einigkeit weicht.

Für alle Kollegen. Ihr wisst bestimmt, was ich meine...

© Thorsten Trautmann

Münster, 05.01.2011

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