Tief in dir

Graue Wände stürzen auf dich ein,
Der Ausweg wird nun winzig klein.
Das Licht, das da den Ausgang markiert,
Sich langsam im Dunkel des Alltags verliert.

Der Dunst, der dich da stets umgibt,
Sich vor deine klare Wahrnehmung schiebt,
Beginnt vom Kopf aus jetzt zu riechen,
Der Gestank will in dein Herz reinkriechen.

Du suchst nach dem Weg ins Freie,
Doch da draußen warten Haie,
Die lange nicht gefressen haben
Und sich an nackter Angst wollen laben.

So bist du gefangen im eigenen Ich,
Weil sich die Panik von hinten in dich schlich.
Du stehst da drin und kratzt an der Scheibe.
Die Seele gefriert dir dabei im Leibe.

Da drinnen ist es zwar nicht hell,
Doch draußen bewegen sich die Schatten schnell.
So wählst du deinen inneren Kerker,
Denn die Angst vor Draußen ist viel stärker.

© Thorsten Trautmann

Rheine, 17.10.2011

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