Trauer und Scham

Ein kleiner Junge steht an deinem Grab,
Schaut traurig auf deine Urne herab,
Er vermisst dich jetzt schon über allen Maßen,
Der Regen fällt auf den Friedhof und alle Straßen.

Deine Beerdigung ist nun heute,
Um mich herum stehen nur fremde Leute,
Es ist kalt und feucht an diesem Tag,
Bescheiden und unauffällig ist dein Grab.

Die Gefühle in mir verwirren mich,
Du warst mein Bruder und ich kannte dich nicht,
Du lebtest ein Leben, fernab dem meinem,
Du warst nicht in meinem, aber ich wohl in deinem.

Diese Menschen hier waren dir viel näher als ich,
Der Gedanke daran ist beschämend für mich.
Aber ich bin glücklich, dass diese Menschen für dich da waren,
Ich hätte es sein sollen, darüber bin ich mir im Klaren.

Diese fremden Menschen nehmen auch mich auf,
Wir tauschen Erinnerungen im weiteren Verlauf,
Du bist nicht dabei, doch du verbindest uns jetzt,
Hast mit deinem Tod ein letztes Zeichen gesetzt.

Auch ich vermisse dich, zumindest an diesem Tag,
Ich bete sogar, weil ich deinen Verlust beklag,
Habe ich dich im Leben auch fast vergessen,
Kann ich die Erinnerung an dich heute kaum bemessen.

Für meinen verstorbenen Bruder Jörg

©Thorsten Trautmann

Ibbenbüren, 23.11.2024

„Trauer und Scham“ als KI-Song
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