Unterwelt

Eine kleine Hand ergreift die meine,
Nimmt mich an die kurze Leine.
Führt mich in die Unterwelt,
Die uns beiden so gefällt.

Hin zum Bett, dem ungemachten,
Wo wir oft schon herzlich lachten,
Schnell die Decke über'n Kopf,
Von den Zehen bis zum Zopf.

Kichernd vor Mama verstecken,
Verstohlen die Nase hervor strecken,
Hier unten ist es warm und sicher,
Anstatt Geschimpfe gibt’s Gekicher.

Jetzt wird geflüstert und zwar leise,
Denn hier beginnt die wilde Reise,
Die uns nah zueinander führt,
Bis sie dann das Herz berührt.

Hier in dieser dunklen Welt,
Bin ich nicht Papa, sondern Held.
Der Held, der die Prinzessin rettet
Und sie unter Decken bettet.

Wir schreiten durch dies Wunderland,
Das bisher war noch unbekannt.
Wir suchen nach den Abenteuern,
Die Glut in unsere Herzen feuern.

Die Prinzessin schreitet keck voran,
Durch die Welt, die sie ersann.
Egal was sich entgegenstellt,
Ich bin ihr Held der Unterwelt.

Für Marie

Rheine, 13.04.2008

© Thorsten Trautmann

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