Würzburg

Du kamst vor ein paar Jahren in unser Land,
Wurdest mit unsäglichen Wörtern benannt,
Dir schlug eine Welle des Hasses entgegen,
Doch wolltest du lieber hier als in deiner Heimat leben.

Sie hetzten dich durch die Straßen,
Quälten dich über alle Maßen,
So wuchs auch in dir die Wut,
Wucherte in deinem Inneren gut.

Du gerietest mit anderen in Streit,
Gingst ein ums andere mal zu weit,
Neigtest immer wieder zu Gewalt,
So war dein Leben bisher halt.

Sie schickten dich in eine bessere Gegend,
Doch es änderte sich nichts grundlegend,
Nach Hause wolltest du nicht,
Weil es nur Verfolgung verspricht.

Doch dann trafst du diese Entscheidung,
Begannst mit der Vorbereitung,
Viel brauchtest du dafür ja nicht,
Damit das Vertrauen in dich zerbricht.

Du gingst los und tötetest wahllos,
Die verbreitete Angst war sehr groß,
Die Unschuld der anderen war dir egal,
Sie zahlten für deine Qual.

Mit ihnen starb auch das Verständnis für dich,
Das es vorher gab, sicherlich,
Denn die Grausamkeit, die du zeigtest ist
Das wovor du geflüchtet bist.

Deine Tat wurde nicht von deiner Hautfarbe begangen,
Sie gehört verurteilt in allen Belangen,
Niemand kann Unrecht mit Unrecht ausmerzen,
Man bekämpft nicht die Schmerzen mit Schmerzen.

Ich lasse mir nicht erklären,
Dass wir alle dann Nazis wären,
Wenn wir hassen was du getan hast,
Denn ich lege es nicht deinem Volk zur Last.

Drei Frauen starben grausam durch dich,
Du verwirkest deine Rechte Stich für Stich,
Gute Menschen mussten wegen dir gehen,
Daran kann man auch nichts mehr verdrehen.

Was ging vor in deinem Schädel?
Hieltest du deine Tat für edel?
Wem oder was könnte das denn wohl nützen?
Jetzt muss sich die Welt vor dir schützen!

Zur Messerattacke in Würzburg am 25.06.2021, bei der 3 Menschen getötet und 7 zum Teil schwer
verletzt wurden.
Ich hätte gerne weniger über den Täter geschrieben, als über die Opfer, aber wie so oft, werden
diese in den Medien fast nur als Zahlen erwähnt.

©Thorsten Trautmann

Rheine, 01.07.2021

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